General a.D.
* 31. Juli 1898 Villefranche-du-Rouergu
† 21. Juni 1983 Paris
Wirken
Henri Navarre war Südfranzose und Sohn eines Universitätslehrers. Nach dem Besuch der höheren Schule entschied er sich für die Offizierslaufbahn und absolvierte 1916/17 die Militärakademie St. Cyr. Im Ersten Weltkrieg wurde er mehrfach ausgezeichnet. Seine weitere militärische Ausbildung erhielt er im Nahen Osten. Nach seiner Rückkehr erwirkte er einen längeren Urlaub zum Studium der Germanistik an der Pariser Sorbonne, was ihn später für seine Tätigkeit im militärischen Nachrichtendienst qualifizierte. Seit 1924 widmete er sich auch der noch in ihren Anfängen stehenden Taktik der Panzerwaffe.
Nach weiteren Auslandskommandos kehrte N. 1936 wieder zurück. Auf Grund seiner guten Kenntnis von Deutschland und der deutschen Sprache wurde er in den Generalstab versetzt und Chef der deutschen Abteilung im 2. Büro (= Nachrichtendienst). Obwohl er von dem drohenden Angriff Deutschlands 1940 überzeugt war, gelang es ihm nicht, die politisch Verantwortlichen davon zu überzeugen. Noch lange richtete sich deswegen sein Haß z.B. gegen Paul Reynaud, den er nicht hatte überzeugen können. Mit Witz manipulierte er später die Waffenstillstandskommissionen Deutschlands und Italiens bei diversen Verhandlungen.
Nach dem militärischen Zusammenbruch Frankreichs 1940 ging N. nach Algier und wurde hier zum Chef des Nachrichtendienstes von General Weygand und ...